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Do., 16.11.2006
Hamelin Pool, Shell Beach, Monkey Mia

Von Kalbarri aus steht wieder eine größere Transition mit Ziel Monkey Mia an. Das liegt auf einer Halbinsel, 130 km abseits vom North West Coastal Highway. Da müssen wir hin, weil dort angeblich weltweit die einzige Stelle ist, wo Delfine freiwillig zum Strand kommen, um mit Menschen zu interagieren, sprich gefüttert zu werden. Insgesamt sind's bis dahin ca. 400 km. Der Highway ist in einem super Zustand, ich treib den Campervan mit 130 km/h durch die Gegend. An der Straße nach Denham und Monkey Mia sind noch zwei Sehenswürdigkeiten, Hamelin Pool und Shell Beach.
Hamelin Pool, Stromatholiten Hamelin Pool ist eine flache Meeresbucht, ein Teil der Shark Bay - so heißt die Küstenregion hier - an deren Strand eine riesige Kolonie von Stromatholiten - lebende! - zu sehen ist. Pro m2 ca. 3 Milliarden Cyanobakterien, die durch ihre Kalkablagerungen pilzförmige Gebilde schaffen, 20 bis 30 cm im Durchmesser und bis zu 50 cm hoch. Es sind "lebende Fossilien". Dem Wirken von Stromatholiten vor 3,5 Milliarden Jahren haben wir den ursprünglichen Sauerstoff in der Atmosphäre zu verdanken.

Die Shell Beach ist der flachste Strand, den ich bis jetzt gesehen habe. Das gesamte Strandmaterial besteht viele km hinweg ausschließlich aus kleinen Muschelschalen.

Shell Beach
Nach einem kurzen Stopp in Denham erreichen wir Monkey Mia ca. um 5 p.m.. Der Caravan Park ist nahezu ausgebucht, wir bekommen gerade noch einen Platz am Rande einer Zeltwiese; zum Schlafen wird's wohl reichen. Bei dem Andrang wird die Delfin-Show entsprechend gut besucht sein. In der Zeit von 7:30 a.m. bis 1 p.m. kommen die Delfine dreimal pro Tag zum Strand, an eine bestimmte Stelle. Na ja, wir werden's morgen sehen. Wir werden versuchen möglichst früh dort zu sein, vielleicht pennen da die meisten Touristen noch.

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Fr., 17.11.2006
Monkey
Mia

Delfine am Strand von Monkey Mia
Delfine am Strand von Monkey Mia
Noch vor dem Frühstück wollen wir DIE Attraktion von Monkey Mia sehen. Die Begegnung zwischen Mensch und Delfin beginnt um 7:30 a.m.. Tatsächlich drücken sich schon 4, dann 6 Delfine im seichten Wasser in Strandnähe herum und Leute sind auch schon da. Dann kommt eine Lady, stellt sich knietief ins Wasser und beginnt über Mikro-Funk-Lautsprecher zu erklären. Sie erzählt, dass es sich immer um die selbe Delfinfamilie handelt, die hier täglich 2- bis 3-mal zum Strand kommt. Der große Dicke heißt Nicky. Ein schwangeres Weibchen ist auch dabei und ein Junges namens Eden. Die Lady kennt alle mit Namen und erkennt sie an den unterschiedlichen Finnen. Nach einer halben Stunde stehen locker 100 Menschen am Strand, die meisten sogar im Wasser. Oben am Steg sind auch noch ein paar. Elfi steht in der Menge am Strand, ich filme vom Steg aus. (Anmerkung: Zuhause stelle ich fest, dass ich eine Kassette 2-mal bespielt und damit 2 Stunden Video vernichtet hatte.) Die Delfine lugen immer wieder aus dem Wasser zu den Menschen hin, schwimmen langsam hin-und-her., warten offenbar auf die Leckerbissen. Dann kommen 3 Leute Delfin-Show-Personal mit Kübeln, in denen sie tote Makrelen mitbringen. Einige der Zuschauer dürfen unter Aufsicht je einem der Delfine einen dieser Fische ins Maul stecken. Die Delfine schmiegen sich dabei an die Beine. Der/die FüttererIn wird von einer der Aufsichtspersonen um die Taille gehalten, damit auch nichts Unvorhergesehenes passieren kann. Berühren der Delfine ist wegen der Infektionsgefahr verboten. Die Delfine knabbern eigentlich recht lustlos an den Fischen und verschwinden dann wieder im Meer. Sie kommen offensichtlich nicht wegen der Fütterung, muss ihnen irgendwie Spaß machen. Wenn die wüssten, was die Menschen aus ihrer Neugier für Geschäft machen, würden sie mehr verlangen. Aber zum Glück denken Delfine nicht so wie Menschen.
Menschen beim Fotografieren der Delfine
Delfin schaut in die Kamera
Monkey Mia, Pelikane Hai-Fütterung im Ocean Park
Auf der 140 km Rückfahrt von der Halbinsel zum Highway halten wir noch beim "Ocean Park". Da gibt es Haie zu sehen, allerlei Rifffische, Langusten, Kalamare und Meeresschildkröten. Seeschlangen gehören zu den giftigsten Schlangen der Welt. Die sind aber so friedlich, dass man sie ohne Gefahr anfassen kann. Die Haie schwimmen in einem großen Becken über das ein Steg führt, sodass man sie von oben beobachten kann. Sie werden mit Fleisch/Fisch an einer dünnen Schnur gefüttert. Das führt zu spektakulären Fotos, weil die Haie dabei weit aus dem Wasser kommen. Lustig anzusehen sind die Snappers, die sich in großer Zahl in dem anderen Becken tummeln. Sie schauen immer wieder aus dem Wasser und spritzen mit dem Schwanz Wasser in Richtung der Menschen. Das scheint ein Futterbettelverhalten zu sein. Wenn der Wärter dann Futter hinein streut geht's richtig rund.

Die weitere Reise nach Norden beträgt an dem Tag 570 km. Unterwegs überqueren wir den Wendekreis des Steinbocks. Ein Abstecher zu den "Blowing Holes" - 50 km hin und 50 zurück - war ein Flop. Bei Ebbe tut sich da nichts. Beim diesem "kleinen" Umweg achte ich zudem nicht auf den Treibstoffvorrat. Wir erreichen gerade noch mit der Reserve das Roadhouse Minilya, tanken und übernachten am Campingplatz.

Am Wendekreis des Steinbocks

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Sa., 18.11.2006
Coral Beach, Ningaloo Reef

Joey am Campingplatz in Minilya
Elfi's Geburtstag
Heute ist Elfi's Geburtstag.

Minilya. Außer uns sind noch 2 Camper da. Ein älteres Paar hat einen riesigen Reisebus als Campmobil mit Anhänger. Auf dem steht ein Chrysler Jeep mit einem Boot am Dach. Die anderen haben einen Joe (junges Känguru) mit dabei. Der hüpft frei herum, frisst Gras und kehrt dann wieder brav zurück. Übernachtet hat er in einem Sack, der als Beutelersatz herhalten muss.

Wir Fahren weiter nach Coral Beach und beschließen hier den Tag und die Nacht zu verbringen. Der Ort liegt an einer herrlichen Bucht, das Ningaloo Reef beginnt schon wenige Meter vom Sandstrand entfernt. Das ist ein bedeutender Unterschied zum Great Barrier Reef, wo man erst lange Bootsfahrten unternehmen muss, um es zu erreichen. Abgesehen von der mittäglichen Kaffeejause hängen wir den ganzen Tag am Strand rum. Die Sonne steht im Zenit. Es ist ziemlich windig, was die Sonne halbwegs erträglich macht. Ein leichter Sonnenbrand ist allerdings unausbleiblich. Ich leih mir Flossen, Maske und Schnorchel und schwimme 2 mal hinaus, um mir das Riff von oben anzusehen. Ich kann verschiedene Korallenarten unterscheiden, wovon ich nur die Hirschhornkorallen benennen kann. Eine Unzahl von Fischen huschen unter mir vorbei, die größeren sind bunte Snappers. Auch eine Riesenkammmuschel entdecke ich. Die Snappers sind auch im 1 m tiefen Wasser in Strandnähe unterwegs und zupfen an den Beinhaaren. Die Red Snappers treffen wir nochmals am Abend als "Fish of the Day" im Restaurant, lecker zubereitet. Als Abschluss von Elfi's Geburtstag trinken wir Sekt im Caravan vor dem Schlafengehen.

Ningaloo-Riff bei Coral Beach
Schnorcheln am Ningaloo-Riff

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So., 19.11.2006
Pilbara Region - Karratha

Der Tag beginnt wie gewohnt mit Frühstück: getoastetes Brot, Streichkäse, Butter, Schinken, weiche Eier, Paradeiser und Paprika, Marmelade, Tee und Kaffe. Danach werden die Postkarten geschrieben. Das braucht Zeit, es sind 29 Stück. Da es Sonntag ist, bekomme ich keine Briefmarken, also muss das Absenden noch einen weiteren Tag warten. Dann setzen wir die Fahrt fort. Den Cape Range National Park lassen wir aus. Das wären 200 km extra auf Gravel Road, was mit dem Campervan nicht so toll wäre. Bis 5:30 p.m. legen wir 650 km in Richtung Norden am Highway zurück. Die Pilbara Region macht sich durch deutlich höhere Temperatur bemerkbar. Der Typ an der Tankstelle beim letzten Roadhouse meinte, es hätte 42°. Wir erreichen als Tagesziel Karratha und kehren im Caravan Park ein. Der gefällt uns zwar nicht, ist aber der einzige da. Es ist alles zuasphaltiert und -betoniert, mit Gartenpflege haben die da kein Problem. Übrigens, laut dem 42°-Tankwart ist der Karijini National Park wegen eines Buschfeuers geschlossen. Ich werde morgen bei der Parkverwaltung fragen, wie's damit steht. Wäre echt schlimm, wenn das wahr ist. Die Pilbara ist zwar generell landschaftlich sehr schön, doch das geplante Ziel hier oben war aber der Karijini National Park.

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Mo., 20.11.2006
Millstream NP

Pyramid Mountain m Weg in den Millstream NP
Millstream NP, Eisenerz und Spinifex
Millstream NP, Python Pool
Millstream NP, Blick über die Pilbara Region
Die Nacht war ein Horror, heiß und Gelsen im Bus. Erst spät gegen Morgen war Schlafen möglich, nachdem 6 - oder waren es 8 - Gelsen erlegt waren. Es juckt am ganzen Körper. Es wäre leicht die gelsenstichfreien Stellen aufzuzählen. Beim Check-out frage ich noch mal nach dem Karijini National Park. Er ist noch immer geschlossen. Im Stadtzentrum von Karratha geben wir die Post auf und kaufen wieder Lebensmittel ein. Ich frage nochmals nach dem Karijini NP, erst bei der Polizei - die wissen überhaupt nichts - dann im Rotary Tourist Center. Facit: "Karijini ins closed!".

Wir fahren nach Süden in Richtung Millstream National Park. Leider wäre es uns nicht möglich die Strecke bis zum Karijini NP durchzufahren. Das sind über 400 km. Der Camper schafft nur maximal 350 km, also müsste ich einen Kanister Benzin mitnehmen. Wir haben uns aber ohnehin schon damit abgefunden, diesen tollen Nationalpark nicht zu sehen.

Der Millstream National Park erweist sich als einer der schönsten von allen, die wir bislang gesehen hatten. Die Farben der Landschaft sind typisch für die Pilbara Region, braun-rotes Gestein und grünlich-gelbe Büschel von Spinifex-Gras überall. Beim Python Pool können wir schwimmen. Das Wasser hat sicher 30°, ist aber trotzdem erfrischend, denn die Luft hat geschätzte 40°. Wir übernachten auf einem Busch-Campingplatz in der Nähe von Millstream an einem der großen Teiche, die der Fortescue River bildet. Das Ufer ist sehr steil, 3 bis 4 m hoch. An einer Stelle ist eine Stahlleiter angebracht, das hilft. Beim ersten Badegang klettere ich allerdings an den Wurzeln eines mächtigen Fluss-Eukalyptus hinunter. Bei der Leiter entdeckt Elfi den Kopf eines Pythons aus dem Ried lugen. Er beobachtet das Treiben der Menschen, ob neugierig oder ängstlich kann ich nicht beurteilen. Ich nehme allen meinen Mut zusammen - weiß doch, dass so kleine Pythons harmlos sind - und fasse ihn in der Mitte des Leibes und ziehe ihn aus dem Dickicht. Das Tier erweist sich als ein vielleicht 3 m langer Muskelstrang. Der Python macht aber nur Fluchtbewegungen und zeigt keinerlei Aggressivität. Ich spiele eine Weile mit ihm herum, die Leute laufen inzwischen oben zusammen, um zu fotografieren. Ich bin peinlicherweise plötzlich in der Rolle des Schlangenbändigers. Wir schwimmen noch ein paar Runden, dann beginnt der entspannende Teil des Tages, der Abend bricht an. Ein paar Fotos noch, Elfi bereitet Lammkoteletts zu. Der Merlot passt bestens dazu.

Millstream NP, Campingplatz
Millstream NP, Wasser-Python
Millstream NP, Crossing Pool, Teich im Fortescue River
Millstream NP, Ghostgum

Millstream NP, Heinz und ...

... Elfi

 

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Di., 21.11.2006
Millstream NP, Port Hedland

Wir hatten uns von den Zehen bis zur Nasenspitze mit Antiinsektenspray eingesprüht, so war die Nacht halbwegs erträglich. Mir macht die Hitze beim Einschlafen zu schaffen. Nach dem Frühstück schwimmen wir noch mal und fahren dann los. Am Python Pool gibt's Kaffee und Kuchen und wieder ein erfrischendes Bad. Auf 100 km Gravel Road verlassen wir schließlich den Millstream NP auf der selben Route, die wir gekommen waren. Hier oben in der Pilabara Region gibt's wenige Tankstellen, die Distanzen sind enorm. Deshalb muss ich noch mal nach Roubourgh einen kleinen Umweg zurück zum Tanken, bevor wir die Reise fortsetzen können. Port Hedland steuern wir auch nur wegen des Benzinbedarfs an. Die Stadt ist potthässlich. Hier wird Eisenerz und Salz in ungeheuren Mengen auf Hochseeschiffe verfrachtet, sonst gibt's nichts Sehenswertes. Alles hier, Häuser, Bäume, die gesamte Landschaft sieht verrostet aus, weil eine feine rotbraune Erzstaubschicht darüber liegt. Unser nächstes Fernziel, Perth, liegt ca. 1700 km südlich. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit ist noch 260 km entfernt. Es wird spät, wir sind schon im Dunkeln unterwegs. Das ist wegen der streunenden Rinder sehr gefährlich. Ich fahre mit 60 km/h in der Mitte der Straße. Wir fahren an der Ostseite des Karijini NP entlang. Wir sehen Buschfeuer am Horizont leuchten, später brennt es direkt neben dem Highway. Glücklicherweise ist die Windrichtung von der Straße weg gerichtet, sonst müssten wir wegen des Rauches umkehren. Wir erreichen das Auski Roadhouse kurz nach 9 p.m. und stellen uns in den Caravan Park. Nach den 45° - laut Tankwart - ist es immer noch sehr heiß. Spagetti mit Meeresfrüchten und Bier, ab ins Bett.

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Mi., 22.11.2006
Meekatherra

In der Nacht musste ich noch 2 - offenbar mitgereiste - Gelsen killen, nachdem sie mich an den unerreichbaren Rückenstellen gestochen hatten. Der Tag ist ausschließlich dem Transit gewidmet, wir legen 680 km zurück. Darin eingerechnet 30 km hin und 30 zurück einer Stichfahrt in den Karijini National Park, wo wir uns vergewissern, dass die Gorges tatsächlich noch immer geschlossen sind. Die Fahrt am Great Northern Highway geht vom Auski Roadhouse über Kamerina - auch nur ein Roadhouse - nach Meekatherra. Das ist ein kleines verschlafenes Nest im Nirgendwo. Es leben viele Aborigines hier. Es gibt aber doch einen Supermarkt und einen Caravan Park, mehr brauchen wir nicht. Sonstige Attraktionen hier: Hamburger mit griechischem Salat, Wein dazu. Toller Sonnenuntergang,

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Do., 23.11.2006
Cue
, Merredin

Cue, Hauptstraße
Cue, Polizeistation
Cue, Rathaus
125 km südlich von Meekatherra am Great Northern Highway kommen wir durch Cue. Das ist ein kleines, aber feines Städtchen, das den Glanz der längst vergangenen Goldgräberzeit bis heute bewahrt hat. Wir dokumentieren alles ausführlich, vom Polizeigebäude bis zum Friedhof. Wir finden diese Perle in der sonst eher eintönigen Gegend ausgesprochen nett.

Wir legen an diesem Tag wieder eine größere Strecke zurück, von Meekatherra bis Merredin, insgesamt 827 km.

Die Kaffeejause unterwegs, ca. 1 p.m., ist diesmal ein Desaster. Wir halten an einer Stelle, wo man den Highway verlassen und ein Stück in einen schattigen Eukalyptus-Hain fahren kann. Kurz gesagt, die Fliegen sind schuld. Sie sind schuld daran, dass wir den halben Kaffee weg schütten und den Platz fluchtartig verlassen. Diese kleinen Wüstenfliegen sind ja im Outback überall gegenwärtig, aber das ist zuviel. Auf Elfi's Rücken waren gleichzeitig hunderte, wenn nicht tausende Fliegen. Es sieht so aus, als ob sie einen schwarzen Pelz hätte. Wenn ich mit dem Hut fächle, steigt eine schwarze Wolke von ihr auf. An mir sieht's genau so aus. Es hat dann noch lange gedauert, bis wir die Fliegen alle aus dem Camper 'raus hatten.

Bei Pithara verlassen wir den Great Northern Highway und fahren die kürzeste Route in die Richtung zum Wave Rock. Unterwegs werden Fish /n Chips gefuttert. Wir erreichen Merredin kurz nach Einbruch der Dunkelheit um ca. 7:30 p.m.. Es ist stark windig, die Temperatur ist angenehm, nicht mehr so extrem heiß. Im Caravan Park erfahre ich, dass es untertags 41° hatte. Die Chefin pflegt zwei süße Känguru-Junge, deren Mutter überfahren wurde. Wir füllen die Waschmaschine, trinken noch ein Glas Wein und genießen dann eine hitze- und gelsenfreie Nacht.

Werbeeinblendung: Österreichische Traktoren sind hier sehr gefragt.

Anmerkung: Wir haben beschlossen, gegenüber der ursprünglichen Planung, die Route zu ändern. Durch den Wegfall des Karijini National Parks haben wir noch Zeit für andere Unternehmungen. Wir wollen nach dem Wave Rock, der ist noch ca. 200 km entfernt, bis Albany an die Südküste fahren, dort die Riesen-Eukalypten sehen und dann am Weg zurück nach Perth noch an einem Strand entspannen. Wir haben noch 6 Tage bis inklusive 28.11., am 29. abends fliegen wir dann nach Canberra.

Cue, Bank
Cue, Hotel
Cue, Friedhof

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Fr., 24.11.2006
Wave Rock, Sterling Range NP

Die erste Etappe an diesem Tag führt uns über 220 km zum Wave Rock bei Hyden. Unterwegs kommen wir durch Brucerock, wo eine Galerie von Skulpturen aus Schrott zu bewundern ist. Man hat dies mit viel Arbeit und Liebe geschaffen, weil - so ist's auf einer Tafel zu lesen - der Ort sonst nichts zu bieten hat. Schrottskulpturen in Brucerock
Wave Rock
Wave Rock
Der Wave Rock ist ein seltsames Naturmonument. Er ist eine Sandsteinklippe, 15 m hoch und über 100 m lang, dessen Form täuschend ähnlich einer riesigen brechenden Welle ist. Pflichtfotos sind hier in Surf-Stellung zu schießen. Elfi legt sich für eine Aufnahme (siehe links unten) auf den aufgeheizten Stein. Es ist mir rätselhaft, wie sie das aushalten kann.

Außer dem Wave Rock gibt es hier nichts Sehenswertes. Also fahren wir weiter durch die schöne Kulturlandschaft des südlichen West Australia, die durch weite Getreidefelder (Hafer und Gerste) und unzählige Salzseen geprägt ist. Charakteristisch sind auch die einzeln stehenden hohen Eukalypten, die mich an große Pinsel erinnern. Sie säumen auch häufig die Straßen in langen Alleen.

Wave Rock
Nach weiteren 540 km erreichen wir den Stirling Range National Park, ca. 90 km nördlich von Albany. Die Vielfalt der Pflanzen ist bemerkenswert, Überall sind Blüten in den schönsten Farben zu bewundern. Wir übernachten am Campingplatz "Trio Park" im Nationalpark. Der liegt ganz abgelegen, wir sind die einzigen Gäste hier. In dieser Region im bergigen Süden ist es empfindlich kalt und sehr windig. Nach einer Flasche Shiraz schläft sich's in den wärmenden Schlafsäcken aber ganz ausgezeichnet. Am Weg in den Stirling Range National Park

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Sa., 25.11.2006
Albany, William Bay NP, Nornalup NP

Stirling Range National Park, blühender Eukalyptus Stirling Range National Park, Känguruh-Blume (Anigozanthos flavidus) Stirling Range National Park, Grasbaum (kingia australis) Stirling Range, Banksia
Beim Verlassen des Trio Parks erwische ich die falsche Straße; eine Erinnerungslücke vom Vorabend war schuld daran; ich war wohl etwas verträumt unterwegs oder auch müde gewesen. Jedenfalls hat das einen Umweg von 100 km zur Folge. Bei der Fahrt durch die Stirling Ranges gibt es viele verschiedene Blumen und blühende Bäumen zu sehen. Der Busch duftet nach Eukalyptus.
Küste bei Albany
William Bay National Park, Elephants Rocks
 
Wir erreichen um ca. 1 p.m. Albany an der Sudküste. Es sieht sehr europäisch aus. Man kann hier sicher gut wohnen und leben. An den Berghängen sieht man Siedlungen. Die Häuser mit Blick über den Ozean sind von blühenden Gärten umgeben. Wir spazieren am Strand beim Emu Point und fahren dann die 6 km lange 'Scenic Tourist Route', besichtigen die Brigg Amity, ein Nachbau eines alten Segelschiffes (1826 bei der Besiedelung Albany's beteiligt). Wir verlassen Albany recht bald, wir wollen ja zu den Riesen-Eukalypten.

Unterwegs nach Nornalup machen wir einen kurzen Abstecher in den William Bay National Park. Eine seltsame Felsgruppe in der Bucht sieht wie die Rücken von Elefanten aus (Elephants Rocks). Um ca. 7 p.m. - 450 km seit Albany - kehren wir im Caravan Park im Nornalup National Park ein. Es ist immer noch kalt und windig. Elfi zeigt schon leichte Depressionen wegen des Wetters. Sie hat sich für die letzten Tage Entspannung und Sonnenbraten an einem Strand vorgestellt. Nach der geplanten Besichtigung des 'Valley of the Giants' werden wir wieder nach Norden in Richtung Perth fahren; da war's ja noch heiß und vielleicht klappt's ja doch noch mit dem Sonnenbaden.

 
Seebär in der Brigg Amity bei Albany
Nornalup NP, Besucher am Campingplatz (Splendid Fairy-wren)
Nornalup National Park, Riesenkänguruh

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So., 26.11.2006
Valley of the Giants, Yalgorup NP

Valley of the Giants
Valley of the Giants, Tree Walk
Bevor wir nach Norden weiter ziehen, steht endlich das Valley of the Giants am Programm. Die riesigen Karrii-Bäume, eine Eukalyptus-Art, sind sehr beeindruckend, 60 m hoch und bis zu 16 m Stammumfang. Ich habe gelesen, dass sie sogar 120 m hoch werden können und 400 Jahre alt. Allerdings lassen Blitze und Waldbrände diese Spitzenwerte i.A. nicht zu. Jedenfalls fühlt man sich in diesem Wald zwergenhaft. Ganz toll ist der 'Tree Walk', der auf einem Stahlgang in 40 m Höhe durch den Wald führt. Die imposante Konstruktion schwankt leicht beim Gehen, man könnte Seekrank werden da oben.

Wir fahren weiter am South Western Highway, durch den dichten Karri-Wald des Shannon National Parks, bis nach Bunburg, sind ja bloß 260 km. Elfi ist schon total genervt von den langen Fahrten und auch von den niedrigen Temperaturen da im Süden von WA. In Bunburg ist es schon deutlich wärmer. Elfi legt sich 1,5 Stunden in die Sonne und den Küstenwind am Strand; ich höre Musik.

Weiter geht's auf der 1er nach Norden, um den letzten Entspannungs-Campingplatz zu finden.

Valley of the Giants, Tree Walk
Valley of the Giants
Yalgorup National Park Der Campingplatz im Yalgorup National Park ist leider gesperrt - leider, denn die Beach ist hier recht schön. Wir finden einen guten Caravan Park an einem der Seen, die nahe der Küste des Indischen Ozeans liegen. Die Küste ist maximal 10 km entfernt.

Bei der Abendprozedur - Betten richten, etc. - entdeckt Elfi eine große schwarze Spinne im Campervan. Sie sitzt oben an der Decke in der runden Nische des Belüftungsstutzens. Ich entferne sie mit der bewährten schonenden Methode: Glas drüber - Papier darunter - draußen weg schleudern. Danach meine ich, es könnte, von der Größe und dem Aussehen her, die gefährliche Trichternetzspinne sein. Ich schau im schlauen Buch nach, ja passt. Aber die sollte es hier gar nicht geben, der Lebensraum dieser Spinne ist auf die Gegend Sydney beschränkt. Falls es eine solche ist, hatten wir großes Glück. Sie saß über unseren Köpfen, wenn wir kochten, oder sonst was im Auto hantierten. Nicht auszudenken beim Schlafen ...

(Anmerkung: eine spätere genaue Überprüfung ergab, dass es tatsächlich die Sydney Funnelweb Spider ist, deren Biss tödlich giftig ist. Die männlichen Exemplare werden häufig - so lese ich - mit Schiffen oder Autos verschleppt.)

Yalgorup NP, Sydney Funnelweb Spider

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Mo., 27.11.2006
Madora Bay, Mandurah

Die Nacht war angenehm, die richtige Schlaftemperatur, gelsen- und spinnenfrei. Wir hängen noch bis Mittag am See herum und fahren dann weitere 60 km Richtung Perth nach Rockingham; klingt laut Reiseführer viel versprechend, ist aber nicht so toll. Wir finden keinen Platz, der uns so richtig zusagt. Schon etwas genervt beschließen wir wieder nach Süden ein Stück zurück zu fahren und an irgendeinem Strand außerhalb der Städte zu bleiben. Mandora Bay heißt die Kleinstadt, die wir auf Gutglück ansteuern. Hier ist tatsächlich ein km-langer menschenleerer Strand. Elfi legt sich im Sand in die Sonne, ich sitze in der Viewing Area - 'Pat and Les Smith Viewing Area' - über der Stranddüne und schreibe im Tagebuch. Wo wir die letzten zwei Tage in WA verbringen werden, weiß ich noch nicht; wird sich ergeben. Nach 2 Stunden Strand fahren wir in die Stadt Mandurah hinein. Da besorge ich Fish /n Chips. Wir kehren im Tree Top Caravan Park ein. Ich buche gleich für 2 Nächte.

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Di., 28.11.2006
Mandurah

In der Nacht regnet es etwas, am Morgen ist der Himmel bewölkt. Wir wollen den Strand genießen, es ist aber sehr windig und recht kühl. Im Mandurah-Prospekt ist ein Zoo angeführt, also nichts wie hin; ca. 15 km außerhalb der Stadt finden wir ihn - geschlossen. Wir trinken den traditionellen 1-Uhr-Kaffe und hängen dann am Strand rum. Ein Delfin kommt ganz nah vorbei. Kurz vor 4 p.m. kaufe ich noch eine Flasche Shiraz aus dem Barossa Valley. Wir kehren in den Caravan Park zurück.

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Mi., 29.11.2006
Perth

Perth, Swan Bells Das Wetter wird nicht besser. In der Nacht war ein Gewitter, Regen und starker Wind. Laut Internet ist es nur hier bei Perth so kalt, ca. 22 °. Wir packen unsere sieben Sachen, schauen noch mal kurz an die Beach und bringen dann die letzten 70 km nach Perth hinter uns. Wir besichtige kurz die Stadt, da gibt es für unseren Geschmack nichts Aufregendes; na ja, die "Swan Bells" sind schon ungewöhnlich. Es ist ein architektonisch kreativ gestalteter Turm, in dem uralte Glocken angebracht sind, die man auch selbst läuten lassen kann. Kurz nach 2 p.m. geben wir den Campervan bei Britz zurück und fahren mit dem Taxi zum Flughafen. Die Maschine nach Canberra geht erst nach 11 p.m., also sind bis zum Einsteigen mehr als 8 Stunden fadisieren angesagt. am Airport Perth

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Do., 30.11.2006
Flug Perth-Canberra

Der Flug Perth-Canberra war relativ kurz, knapp 5 Stunden. Wir konnten etwas schlafen, sodass wir bei der Ankunft um 6 a.m. nicht allzu müde waren. Wir haben jetzt wieder 10 Stunden Zeitdifferenz gegenüber MEZ, da in NSW Sommerzeit ist. Steve und Herta warten schon auf uns. Die Armen mussten schon sehr früh aufstehen, um uns zeitgerecht abholen zu können. Beim Gepäcklaufband geschieht ein kleines Wunder. Die einzigen Gepäckstücke am Band sind unsere; und das für lange Zeit. Die Leute die ringsum auf ihr Gepäck warten, staunen nicht schlecht. Ich lade unser Zeug auf den Trolley, den Herta inzwischen gebracht hatte, und ab geht's mit uns während alle anderen noch weiter warten. Zuhause freunden wir uns mit den beiden Katern an, essen von den köstlichen Kirschen im Garten, relaxen bis zum Abend. Dinner gibt's in der Pizzeria am See. Wir essen Snappers, sind sehr empfehlenswert. Nach langer Zeit können wir wieder in richtigen Betten schlafen.

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Fr., 01.12.2006
Canberra
, Bathurst

Steve und Herta
Kaffeepause unterwegs nach Bathurst
Der Plan ist, gleich nach dem Frühstück nach Bathurst zu Fiona und Paul zu fahren, und so wird's auch gemacht. Es sind ca. 300 km. Steve und Herta lenken abwechselnd den Subaru. Steve schimpft wie immer über die anderen Verkehrsteilnehmer. Ich denke er genießt es uns zu demonstrieren, dass er die Deutschen Schimpfwörter noch bestens drauf hat. Er erklärt uns jedes Detail der Landschaft, ist sehr bemüht, uns zu unterhalten und zu informieren. Unterwegs auf halbem Weg machen wir einen Stopp für Kaffe und Kuchen. In Bathurst wird zu allererst das Mineralien- und Fossilien-Museum besichtigt. Die haben da unglaubliche Ausstellungsstücke, u.a. auch eine T-Rex-Skelett. Beim Hinausgehen setzte ich meine Sonnenbrille auf und wundere mich, dass alles etwas eigenartig aussieht. Ich nehme sie wieder ab und will sie reinigen. Erst als ich Finger-auf-Finger spüre, realisiere ich, dass das linke Glas fehlt und bekomm einen Lachkrampf. Ich muss es im Museum verloren haben, als mir die Brille zu Boden gefallen war. Also noch mal 'rein; finde das Glas auch gleich; zusammen stecken; wieder okay.

Das Haus von Fiona und Paul liegen am Rande des bebauten Gebietes. Es ist noch alles neu, noch kein Gras im Garten. Fiona begrüßt uns, Paul kommt erst später von der Arbeit. Fionas Eltern kommen auch zum BBQ. Paul grillt Baramundi. Schmeckt köstlich, auch der Wein dazu. Ich schlafe recht gut, Elfi weniger. Nachts war ein Gewitter. Regen ist sehr willkommen hier, da Australien im fünften Jahr einer Trockenperiode ist.

Bathurst, T-Rex

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Sa., 02.12.2006
Flug Sydney-Wien

Wir fahren mit 2 Autos in Richtung Sydney af der Route durch die Blue Mountains. Fiona, Paul, Herta und Steve wollen den Sonntag in Sydney verbringen. Unterwegs machen wir Halt bei Katumba; klarer Blick zu den "Three Sisters". Wir schießen ein paar Fotos. Beim zweiten Stopp gibt's in Laura Kaffe und Kuchen, paar Sachen werden eingekauft. Am Flughafen in Sydney besorgen wir ein paar Geschenke und verabschieden uns von Herta und Steve. Von Fiona und Paul hatten wir uns schon in den Bergen getrennt, da sie einen anderen Weg in Sydney hatten. Die Maschine nach Frankfurt über Singapur geht mit 1 Stunde Verspätung ab. Blue Mountains, Katumba

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