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Route:

Route 2006
 28.10. - 29.10.2006: Flug Wien >> Sydney >> Cairns
30.10. - 12.11.2006: Cairns >> Cape York >> Cairns
12.11.2006: Flug Cairns >> Perth
13.11. - 29.11.2006: Perth >> Pilbara >> Albany >> Perth
29.11.2006: Flug Perth >> Canberra
30.11. - 01.12.2006: Canberra
02.12.2006: Flug Sydney >> Wien
 
Tagesnotizen:
Okt.:                                     28-29-30 31
Nov.: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Dez.: 01 02
 

AT: Sa.-Mo., 28.Okt. (19:45) - 30.Okt.2006
AU: Sp.-Mo., 29. – 30.Okt.2006 (04:45)
Cairns – Lake Placid

Ja, wir sind schon wieder unterwegs nach Australien. Diesmal ist die Fliegerei etwas komplizierter und dauert auch länger, fast 29 Stunden. Um 17:45 geht’s los in Wien, mit Austrian nach Frankfurt; 2 Stunden Aufenthalt, dann mit Quantas nach Singapur; 4 Stunden Aufenthalt und schließlich wieder mit Quantas über Darwin nach Cairns, wo wir um 08:30 lokaler Zeit ankommen. Bei der Passkontrolle werden wir eigenartig genau nach unseren Zielen befragt. Unsere Angabe, dass wir nur in der Gegend herum fahren und die Natur genießen wollen, hat zur Folge, dass unser gesamtes Gepäck genauestens überprüft wird. Am Ende der Prozedur erfahren wir von dem Kontrolleur, warum das alles: Es gibt in letzter Zeit immer öfter „Sammler“, die Vögel und sonst was fangen und mitnehmen. Er war aber letztendlich davon überzeugt, dass wir harmlos wären. Den Kaffee, den er entdeckt hatte, müssen wir deklarieren, hatte es doch glatt vergessen zu tun. Meine Postkarten-Collagen „Ich im Wasser und Croc im Hintergrund“ ( siehe: 1, 2 ) hatten ihm gefallen.
 
Caravan Park Lake Placid

Gleich nach der Landung in gut schlafen. Das ist immer so, man braucht schon ein paar Tage, um sich an die spartanische Lebensweise zu gewöhnen.

 

Lake Placid

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Di., 31.10.2006
Cape Tribulation - Cooktown

Cape Tribulation Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir von Lake Placid über Mossman und Daintree zum Cape Tribulation. Der Daintree River wird per Fähre überquert, kostet hin-und-retour A$ 16,-

Die Gegend hat sich seit 1997 ziemlich verändert, die Straße wurde weiter ausgebaut, alles mehr und mehr für den Tourismus erschlossen. Dementsprechend war auch der Verkehr ziemlich dicht. Wir wandern in der Cape Tribulation–Bucht mit unserer Fotoausrüstung herum und schießen einige – hoffentlich tolle – Aufnahmen. Draußen im Meer (Pazifik) sieht man das Riff (Great Barrier Reef), der Strand ist von Regenwald gesäumt. Riesige Gummibäume, Eukalypten und Kokospalmen stehen da. Die Gummibäume blühen mit weißen Rispen und tragen grüne, walnussgroße kugelförmige Früchte.

Cape Tribulation, Regenwald
Aborgines am Bloomfield River Das Wetter ist abwechselnd sonnig und bewölkt, es ist aber soweit ok, sodass der Weiterfahrt Richtung Norden nichts im Wege steht. Um ca. 15:00 beschließen wir, nach Cooktown aufzubrechen. Es sind etwa 160 km Gravel Road durch gebirgige Regenwald-Landschaft. In Wujal Wujal, einer Aborigines-Siedlung, überqueren wir den Bloomfield River, wobei eine vielköpfige Kinderschar uns begleitet. „Abends“ um 18:30 erreichen wir Cooktown und kehren im Cooktown Caravan Park zur 2. Übernachtung ein.

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Mi., 01.11.2006
Cooktown – Coen

Frühstück, wie gewohnt, und dann 300 km über die Developmental Road nach Norden. Es ist eine breite Gravel Road, ich kann meist zwischen 80 und 100 km/h schnell fahren. Am Lakefield National Park fahren wir vorbei, den heben wir uns für die Rückfahrt auf. Wir wollen möglichst direkt das „Tip“ (d.i. der nördlichste Punkt des Kontinents, das „Top End“ namens Patinka) ansteuern, damit wir über die Straßenverhältnisse und Fahrzeiten Bescheid wissen. Die Landschaft ist ziemlich eintönig, niedriger Eukalyptuswald, Termitenbauten. Die Straße geht über 100 km total geradeaus. Developmental Road

Elfi geht’s nicht gut. Sie hat wohl eine Darminfektion mitgebracht.

Musgrave ist ein Nest, hat aber einen eigenen Flughafen. Das ist für solche abgelegenen Regionen wichtig für die medizinische Versorgung. Wir erreichen Coen um 18:00, tanken und stellen uns auf den sehr bescheidenen Campingplatz zur Übernachtung.

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Do., 02.11.2006
Coen – Bamanga – Punsand Bay

Bevor wir uns ausgiebiges Sightseeing auf der Cape York Peninsula genehmigen, wollen wir wissen, wie lange die Fahrt bis zum Top End dauert. Deshalb fahren wir die Strecke Coen-Bamanga – fast 500 km – in einem Zuge durch. Die direkte Route über die Old Telegraph Road wäre kürzer, aber zu abenteuerlich wegen der gefährlichen Flussdurchquerungen. Ich musste bei Britz sogar unterschreiben, dass ich sie nicht benützen würde, andernfalls hätten wir keinen Versicherungsschutz. Die Alternative sind die Southern und Northern Bypass Road. Hier geht’s die meiste Zeit recht flott dahin mit bis zu 100 km/h. Einige wenige Stellen sind unangenehm, weil sandig. Ich bin ja noch vom Flussbett des Finke River (2004) traumatisiert und daher über Sand sehr vorsichtig. Wir kommen gut voran. Ich bin direkt ein bisschen enttäuscht, dass es so wenige Flussdurchquerungen gibt, die ja immer eine aufregende Abwechslung bieten.

Doch eine größere gibt es noch:

50 km vor Bamanga werden wir per Fähre und A$ 87,- über den Jardain River gebracht. Toller Preis im Vergleich zu den 16 Dollars am Daintree River. Aber hier oben kann man’s verlangen, es kehrt sicherlich niemand so kurz vor dem Ziel wegen des Fährenpreises um.

Developmental Road
Jardain River Fähre
Punsand Bay Um 18:00 erreichen wir den Campingplatz am Strand der Punsand Bay. Von da sind es nur noch ein paar km bis Pajinka. Wir genießen die Dusche und braten uns Würstel zum Abendessen. Nach einer Flasche Merlot gehen wir schlafen. Die Nachttemperatur ist angenehm, ca. 25°.

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Fr., 03.11.2006
The Tip – Seisia

4WD-Route nach Pajinka
Seisia Campingplatz
Nachdem die Sauerei vom Vorabend beseitigt ist und wir gefrühstückt haben, fahren wir eine Abkürzung durch den Regenwald in Richtung Pajinka. Diese Route erweist sich als echte 4WD-Herausforderung. Wir kommen aber heil durch. Die auf der Karte eingezeichnete Camping Area wurde offenbar aufgelassen, alles verfallen und verdreckt, vom Dschungel überwachsen. Im Wald stehen unzählige Bungalows, Pfahlbauten, ungenutzt – schade drum. Wir finden einen tollen Standplatz am Strand unter – nein, neben Kokospalmen. Fallende Kokosnüsse sollen ja sehr unangenehm sein. The Tip ist nur zu Fuß zu erreichen, über ca. 1 km felsige Hügel. Geschafft! Fotos, etwas Obst verputzt und zurück zum Jeep. Wir relaxen, Kaffeepause ist angesagt, wie jeden Tag um diese Zeit.
The Tip = The Top End = Pajinka The Tip
Um 16:00 Uhr fahren wir nach Seisia rüber, um im Strandcamping zu übernachten. Wir könnten zwar auch hier schlafen, sind aber so verwöhnt, dass wir nicht ohne Dusche ins Bett wollen. Hier ist ein schöner Caravan Park, aber wir finden niemanden der eine Buchung durchführen könnte. Ich suche, treffe eine alte Frau, sicher schon an die 80. Sie ist total dürr, fahle Hautfarbe, lange schwarze strähnige Haare, schwarze Kleidung. Sie meint, ich solle zum Fisherman Club fahren und dort fragen. Na gut, hoffentlich ein ordentlicher Club. Wir fahren hin, dort weiß aber auch keiner Bescheid, wie man Campingbuchungen durchführt. Folglich fahre ich ohne zu bezahlen in den Campingplatz hinein. Ein paar nette ältere Australier, die am Strand ein Shed (Hütte) gepachtet haben, lassen uns neben ihrem Platz zwischen Palmen parken und erlauben mir sogar ihren Stromanschluss zu benutzen. Duschen und Toiletten sind hier bestens. Wir beschließen noch vor dem Schlafen gehen, dass wir morgen bis zu den Eliot Falls fahren und dort übernachten würden.

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Sa., 04.11.2006
Eliot Falls

Old Telegraph Road
Kannenpflanzen
Nach dem Frühstück verlassen wir den Caravan Park in Seisia ohne zu bezahlen, da das Office um 08:30 immer noch geschlossen ist. Wir kaufen im Supermarkt Lebensmittel ein und brechen über die Northern Bypass Road nach Süden auf. Dort, wo die Northern Bypass Road die Old Telegraph Road kreuzt, biegen wir in diese ein. Bis zu den Eliot Falls sind es nur knapp 8 km, da werden wir ohne Versicherungsschutz hoffentlich zurecht kommen. Ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl wegen meiner Unterschrift bei Britz, diesen Track nicht zu befahren. Ein Schaden am Jeep könnte uns hier sehr teuer zu stehen kommen. Nach kurzer Fahrt kommen wir an eine Furt, die schwierig aussieht. Das Wasser ist trüb, man sieht die Tiefe nicht. Durchwaten getraue ich mich nicht wegen der Salties, die es hier im tropischen Norden Australiens überall geben könnte. Nach ausgiebiger Inspektion von der Seite, wo ich am steilen Ufer der Furt entlang gehen kann, beschließe ich durch zu fahren. Elfi geht am Ufer voran und filmt die Aktion. Falls ich stecken bleiben sollte, ist das dann sauber dokumentiert. Mit etwas Schräglage komme ich aber problemlos durch. Das Wasser ist nur ca. 50 cm tief und der Boden fühlt sich wie fester Sand an.

Wir erreichen den Camp Ground in der Nähe der Eliot Falls und Twin Falls, stellen uns an einen schönen Platz und wandern gleich los zu den Fällen. Hier ist es wunderschön. Es sind mehrere kleine Wasserfälle, paar Meter hoch, mit Teichen dazwischen, in denen man baden kann und auch darf. Doch keine Salties hier! Das Wasser ist unglaublich warm, was man von einem fließenden Gewässer in unserer Heimat nicht erwarten würde. Am Ufer wachsen überall Fleisch fressende Kannenpflanzen. Die werden natürlich ausgiebig fotografiert. Am Abend, so ca. um 17:00 beginnt der hier für uns, gehen wir zum Jeep zurück. Wir braten Würstel (8 Stück!) und Maiskolben. Dazu gibt's noch Salat, Brot und Bier. Völlig überfressen schauen wir dem Lagerfeuer zu und beobachten den aufsteigenden Vollmond.

Eliot Falls
Twin Falls

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So., 05.11.2006
Fruit Bat Falls - Iron Range National Park - Chili Beach

Auf der Rückfahrt von den Eliot Falls machen wir noch einen kurzen Stopp bei den Fruit Bat Falls. Danach verlassen wir die Old Telegraph Road nach der - nunmehr furchtlosen - Durchquerung der Furt in Gegenrichtung.
Fruit Bat Falls Old Telegraph Road
Iron Range National Park, Mount Tozer Nach etwas mehr als 200 km zweigen wir nach Osten in den Iron Range National Park ab. Es sind dann ca. 140 km bis zur Küste durch eine sehr schöne Landschaft durch Aborigines-Gebiet. Wir überqueren dabei die Great Dividing Range. Im Hochland wächst niedriges Buschwerk, allerlei Blüten sind zu bestaunen. Wir halten kurz beim Mount Tozer Lookout. Der Berg ist 537 m hoch. Weiter unten in Richtung Küste stehen lichte Eukalyptuswälder, umso dichter je näher wir an die Küste kommen. Nahezu übergangslos beginnen die undurchdringlichen Regenwälder.
Wir erreichen Chili Beach und suchen uns in der Camping Area einen guten Standplatz. Wir sind ganz alleine da und gehen gleich zum Strand. Der ist dicht mit Kokospalmen bewachsen, schaut richtig nach Südsee-Klischee aus. Die unterschiedlichsten exotischen Blüten hat Elfi alle fotografiert. Der Standplatz ist zwar romantisch, hat aber einen Nachteil: es gibt keine Wasserleitung hier, was ja sonst zum Standard gehört. Die abendliche Toilette beschränkt sich auf die Nutzung von Feuchttüchern. Da wir, ich glaube besonders ich, nicht gut duften, schlafe ich in der oberen Etage. Die ist zwar unangenehm niedrig, ich kann mich aber voll ausbreiten und Elfi unten ebenso. Es ist nachts eher kühl, ein leichter Wind weht vom Meer her; wir schlafen gut und tief; war auch schon sehr von Nöten.

Elfi hat ihre Muschel- und Schneckensammlung wieder um ein paar Stücke erweitert. Die werden alle in Essig gebadet, stinken sonst fürchterlich.

 

Chilli Beach, Frühstück Chilli Beach

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Mo., 06.11.2006
Musgrave

Kokos Nach dem Frühstück wandern wir noch mal am Strand von Chili Beach. Die Sonne scheint schon kräftig, es ist Flut. Wir schießen ein paar nette Bilder. Ich entdecke eine frische Kokosnuss an einer niedrigen Palme. Die wird mit dem Leatherman umständlich geöffnet. Das Fruchtwasser ist noch klar und schmeckt leicht süßlich. Dann brechen wir wieder auf. 140 km zurück zur Bypass Road. Beim Archer River Roadhouse fülle ich die Dieseltanks wieder auf. Nach 100 km fahren wir an Coen vorbei, da hat's uns nicht gefallen. Also noch weitere 108 km bis Musgrave. Hier sieht es recht nett aus. Wir suchen eine powered site (mit Strom) am Campingplatz, leider gibt es da keinen Stromanschluss. Daher stecke ich in der Laundry das Ladegerät für die Videokamera an. Im Outback gibt's ja nur ehrliche Leute; ich sitze aber trotzdem in Sichtweite, sicher ist sicher. Zum Abendessen gibt es Thunfisch aus der Dose und VB (Victoria Bitter, mein Lieblingsbier in Australien) dazu. Wir überlegen noch, ob wir morgen die 200 km durch den Lakefield National Park nehmen sollen. Ich habe Bedenken wegen der möglicherweise schwierigen Straßenverhältnisse. Wir beschließen, es zu tun, die Fahrt wird sicher 2 Tage dauern.

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Di., 07.11.2006
Lakefield NP, Breeze, Laura

Lotus
Wasserlilien
Goanna (Waran)
Wir versorgen uns im Shop in Musgrave mit Lebensmittel und fahren los, Ziel Lakefield National Park. In diesem Nationalpark gibt es eindrucksvolle Feuchtraumbiotope, große Lagunen mit weißen und blauen Seelilien, meterhohem rosa Lotus und vielen Vögeln. Salties (Australisches Leistenkrokodil)  soll es hier auch geben, wir sehen aber keine, hab auch keine Lust sie zum Auftauchen zu animieren. Bei Brieeze machen wir einen kurzen Stopp. Es ist eine kleine Geisterstadt aus der Goldgräberzeit. Hier wurden Pferde für die Minenarbeit gezüchtet. Es sind nur ein paar verfallene Holzhütten zu sehen. Faszinierend ist der Hain aus Mangobäumen, sicher hundert Jahre alt. Sie tragen tonnenweise Früchte. Wir nehmen einige ab. Ansonsten sind sie nur für Tiere. Vögel und die fliegenden Hunde (Fruit Bats oder Flying Foxes genannt) mögen die reifen Mangos sehr. Ich vermute, dass in der Gegend betrunkene Kängurus herum hoppeln, die von am Boden liegenden, gärenden Früchten gekostet haben. Es riecht deutlich nach Alkohol.

Die Fahrt durch den Nationalpark endet nach 250 km in Laura, wo wir uns auf den einfachen Campingplatz stellen. In den Toiletten halten sich unzählige Frösche auf, kleine und größere, verschiedene Arten. Da hängt sogar ein Schild, auf dem steht, dass man die Klodeckel geschlossen halten soll, damit die Frösche draußen bleiben. Ich öffne einen Deckel und tatsächlich glotzt mir ein Frosch mit seinen dunklen Glubschaugen entgegen. Ich hab' aber eine froschfreie Toilette zur Benützung gefunden. Elfi braucht meine Assistenz, um ohne Belästigung durch Frösche duschen zu können. Der Grund für diese Besiedelung durch Amphibien ist eine undichte Wasserleitung, die unter der Baracke einen kleinen Teich mit Frischwasser versorgt. Diese zu reparieren ist offenbar keine Option, das Schild tut's auch.

"gotische" Termitenbauten
Mangohain in Breeze
Toilettenfrosch in Laura

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Mi., 08.11.2006
Laura Split Rock Gallery, Endeaver Falls

Laura Split Rock Gallery 13 km südlich von Laura besichtigen wir die Split Rock Gallery, wo wir die uralten Felsmalereien der Aborigines bewundern. Um das zu sehen müssen wir bei der enormen Hitze 300 m am Berghang hinauf steigen. Danach fahren wir zurück nach Laura und nehmen die selbe Route in Richtung Cape Tribulation, die wir gekommen waren. Auf halber Strecke kehren wir im Endeaver Falls Caravan Park zur Übernachtung ein. Es ist ein ruhiger schöner Platz inmitten eines Palmenhains. Unterhalb der Fälle, die sind höchstens 2 m hoch, ist ein großer krokodilfreier Teich. Wir können baden und uns erfrischen. Zum Abendessen gibt es fried chicken. Endeaver Falls

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Do., 09.11.2006
Cape Tribulation, Lake Placid

Elfi am Strand beim Cape Tribulation Wir fahren auf harter Gravel Road übers Gebirge zum Cape Tribulation. Hier hängen wir nach der traditionellen Kaffeepause 2 Stunden am Strand 'rum. Dann fahren wir gleich weiter Richtung Lake Placid, wo wir den letzten Tag der "Nordtour" durch die Cape York Peninsula verbringen wollen, bevor wir uns nach Westaustralien begeben. Es wird schon spät. Während der Fahrt nach Süden am Captain Cook Highway bricht schon die Nacht über uns herein. Lake Placid ist schwer zu finden, da kein Wegweiser an der Straße angebracht ist. Die Abzweigungen vom Highway sind durch riesige Kreisverkehranlagen, hier knobs genannt, geregelt. Es gibt hier in wenige km Abstand 7 davon. Ich fahre vier Mal auf-und-ab und finde die richtige Abzweigung nicht; nächtens schaut ja auch alles anders aus. Erst die Auskunft an einer Tankstelle führt uns zum Ziel. Kurz nach 8 p.m., also Mitten in der Nacht, kommen wir beim Campingplatz Lake Placid an. Beim Buchen spricht der Platzwart von "Donnerstag, dem 9. Nov.", was mich sehr verwirrt, da ich der Meinung bin, es wäre schon der 10. Nov., doch sowohl das Handy, als auch ein Gast, den ich sicherheitshalber noch befrage, beharren auf  Do., 9.11.. Ich gebe mich geschlagen und führe das auf einen Fehler in meinen Tagebuchaufzeichnungen zurück. Letztendlich musste ich eingestehen, dass es 2 Fehler waren: 1. hatte ich hatte bei der Ankunft in Cairns die Zeitverschiebung nicht berücksichtigt und 2. - Schande auf mein Haupt - der Okt. hat 31 Tage und nicht bloß 30. Die Fehler lassen sich schnell korrigieren. Wir sind also einen Tag zu früh in Lake Placid, besser als einen zu spät. Wir werden folglich 3 Tage hier bleiben, bis zum 12. Unterwegs waren wir in Mossman bei Woolworth einkaufen. Das dort erstandene gegrillte Huhn wird zum Abendessen verzehrt, dazu gibt's kühles Bier. Ich telefoniere noch kurz mit Michael.

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Fr., 10.11.2006
Lake Placid

Die Nacht war unangenehm, da es hier nicht nur heiß, sondern auch sehr schwül ist. Die halbe Nacht verbrachte ich draußen in den Campingstühlen. Nach dem Frühstück wird Wäsche gewaschen. Wir brauchen 2 Maschinenläufe je A$ 3.-. Ich hole ein paar Prospekte aus dem Office, damit wir überlegen können, was hier in der Umgebung noch sehenswert wäre. Der Tag vergeht mit Lesen und Schwimmen im Pool. Am Abend werden wieder mal Würstel gebraten. Elfi telefoniert mit Mami, ich schicke eine eMail auf die andere Seite des Globus.

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Sa., 11.11.2006
Kuranda, Atherton Table Land

Kuranda Am Morgen beginnt es heftig zu regnen, ein toller warmer Sommerguss. So etwas hat's bei uns zuhause den ganzen heimischen Sommer hindurch nicht gegeben. Ca um 9 hört es auf zu regnen, wir können endlich Kaffe und Eier kochen. Wir beschließen erst nach Kuranda zu fahren und dann noch ins Atherton Tabel Land. In Kuranda kaufen wir ein paar Mitbringsel ein und schauen noch kurz zu den Baron River Falls. Die sind wenig eindrucksvoll, da zur Zeit nur wenig Wasser fließt. An Mareeba vorbei fahren wir bis Tolga. Hier besuchen wir den Holzkünstler, bei dem wir schon 1997 den Igel aus besonders schön gemasertem Holz anfertigen ließen. Wir kaufen auch hier ein paar Geschenke ein, essen im angegliederten Kaffe und begeben uns danach auf die Rückfahrt. Vorbei an Mangoplantagen geht's zurück nach Kuranda. Dort kaufe ich eine Flasche Mangowein, der im Atherton Table Land als Spezialität erzeugt wird. Wir besuchen in Kuranda einen kleinen Zoo. Hier gibt es Reptilien, Kängurus und vor allem Koalas zu sehen. Elfi muss unbedingt das obligate Koala-am-Arm-Foto haben. Kein Problem, kostet nur A$ 15,-. Um 4:30 p.m. sind wir wieder am Campingplatz Lake Placid. Als Abendessen gibt's schon wieder die seltsamen Würstel. Wir haben zu viele eingekauft, müssen weggegessen werden. Das obligate Foto

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So., 12.11.2006
Flug Cairns-Perth

Airport Cairns Wir verbringen den Vormittag mit lesen und herumhängen am Pool am Campingplatz Lake Placid. Es ist der letzte Tag des 1. Teils unserer Reise. Mittags wird alles auf Abreisetauglichkeit eingepackt. Um 2 p.m. fahren wir los. Ich tanke den Jeep voll auf und dann kommt die Rückgabeprozedur bei Britz. Ein Taxi bringt uns zum Domestic Airport Cairns. Es ist kurz nach 4, glücklicherweise können wir schon einchecken. Abflugzeit ist ja erst um 22:35. Das Handgepäck kommt solange in die Gepäckaufbewahrung, ein praktischer Service hier am Flughafen. Die Dollars fließen nur so weg; 3 für den trolley, 20 für die extra Gepäckstücke, da nur 2 im Ticketpreis inkludiert sind, 14 für die 2 Taschen in der Handgepäcksaufbewahrung, Taxi von Britz zum Airport, etc. etc. Wir nehmen wieder ein Taxi und lassen uns ins Zentrum von Cairns bringen. Wir spazieren an der Esplanade. Da sind jede Menge Menschen, es ist ja Weekend. Direkt am Strand ist ein Schwimmbad, eine Blues Band spielt hier, echt was los da. So ca. um 6 p.m. winke ich ein Taxi von der Straße für die Rückfahrt zum Flughafen. Wir hängen noch stundenlang in der viel zu kalt temperierten Abflughalle 'rum bis endlich zum Einsteigen aufgerufen wird. Wir haben eine 3er-Reihe für uns alleine, sehr angenehm. Der Flug nach Perth dauert ca. 5 Stunden. Mit dem Taxi fahren wir zum Hotel "Country Comfort Inter City". Es ist nur ca 2 km vom Flughafen entfernt. Bis wir ins Bett kommen, ist es 2 Uhr früh Lokalzeit. Die Zeitverschiebung zu MET ist hier nur mehr 7 Stunden, 2 weniger als im Osten, um die die Nacht jetzt für uns hier länger ist. Super! So können wir noch ausschlafen bevor wir uns an die Rundfahrt durch Westaustralien machen.

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Mo., 13.11.2006
Perth, Two Stones, Cervantes

 
Blütenpracht Banksia
Blütenpracht
Um 8 Uhr morgens machen wir uns fertig zum Aufbruch. Im Hotel wird wieder gefrühstückt, dann fahren wir mit dem Taxi zum Britz Office. Wir übernehmen den Campervan (nix mit 4WD mehr) und bemühen uns einen Woolworth zu finden, unser liebstes Kaufhaus in den größeren Städten. Nach dem Einkauf der wichtigsten Lebensmittel (Brot, Wasser, Milch, Käse, Schinken, Eier, Obst, ...) versuchen wir Perth in Richtung Norden zu entkommen, was schließlich auch gelingt. Die Landschaft hier ist völlig anders als im nördlichen Queensland. Auffällig sind die vielen blühenden Bäume. Nach einem Zwischenstopp bei einem schönen Strand in der Nähe von Two Stones müssen wir ganz nahe an einem Buschfeuer vorbei. Dieses bedroht das Einstein Gravity Discovery Center, das mich sehr interessiert hätte. Wir können aber wegen des Feuers nicht hinein, die Feuerwehr sperrt das Gelände ab. Kurz vor der Dämmerung kehren wir im Caravan Park in Cervantes ein. Von hier ist es nicht mehr weit zu den Pinnacles. Heute gibt's Spagetti zum Abendessen.
Küste bei Two Stones
Buschfeuer nahe am Einstein Gravity Discovery Center

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Di., 14.11.2006,
Pinnacles NP, Kalbarri NP

The Pinnacles Die Nacht war kühl, also angenehm. Im Campervan ist auch reichlich mehr Platz zum Schlafen, als in einem Bushcamper. Wir fahren die paar km rüber zum Pinnacles National Park. Der Eintritt in die Wüste kostet 10 A$. Die Pinnacles sind aber ein echt sehenswertes geologisches Spektakel, tausende meterhohe Steinsäulen, die aus dem Sand ragen.

Danach fahren wir weiter nach Norden, ca. 450 km, der Küste entlang. Es geht flott dahin auf den asphaltierten Straßen (sealed roads, wie man hier sagt). Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in WA ist 110 km/h, also kann ich die meiste Zeit mit 120 dahin rasen, ohne schlechtes Gewissen zu haben. Wir erreichen kurz vor 6 p.m. den Kalbarri National Park. Am Campingplatz ärgert sich Elfi mit der Zubereitung der Lammkoteletts. Die schmecken aber schließlich doch recht lecker.
The Pinnacles

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Mi., 15.11.2006
Kalbarri NP

Kalbarri NP, Küste
Kalbarri NP, Fotoprofi
Wir fahren in den nächsten Ort, um den Lebensmittelbestand aufzufrischen und zu tanken. 10 km vom Ort Kalbarri beginnt die Gravel Road in den Kalbarri National Park. Der Park erstreckt sich von der Küste bis weit ins Land hinein. Im Zentrum durchquert ihn der Murchison River. Es sind noch 34 km bis zum "Loop", einer mehrfachen Mäanderschleife des Murchison. Die Landschaft ist wunderschön. Der Fluss ist tief in den Sandstein eingeschnitten, die Ebene locker mit Buschwerk bedeckt, in Flussnähe stehen Eukalypten. Beim "Nature's Window", einem Sandsteinbogen, klettern wir runter und baden im Fluss. Danach müssen wir den steilen Hang wieder hinauf, um den "Loop Walk" in Angriff zu nehmen. Angeblich sind's 8 km, ich glaube aber, dass er länger ist. Die Entfernungsangaben sind hier mehr als bedenklich. Ich habe den Verdacht, dass mancherorts bei der Umstellung auf das metrische Maßsystem die miles durch km ersetzt wurden, ohne die Maßzahlen umzurechnen, d.h. mit 1,6 zu multiplizieren. Das wären dann statt 8 eher 13 km, was die Anstrengung des Marsches erklären würde; aber vielleicht ist's auch nur die Hitze. Auf halber Strecke müssen wir wieder hinunter zum Fluss. Da wir total verschwitzt sind, wird gebadet. Das Wasser ist zwar auch recht warm, aber trotzdem erfrischend, wenn man so erhitzt ist. Von hier geht es 20 m über dem Fluss an der Felswand entlang, ein abenteuerlicher Weg, stellenweise echt gefährlich. Ein Stück weiter weist eine Wegmarke direkt den Hang hinauf. Wie sich's später herausstellt, muss das wohl eine Art Scherz gewesen sein, denn wir gelangen direkt in den Busch oben am Plateau, es ist kein Weg erkennbar. Wir kreuzen den Hang quer durch den Busch, um irgendwo weiter den regulären Pfad wieder zu finden. Das gelingt uns schließlich und so gehen wir den Weg zurück, auf dem wir gekommen sind. Für uns war's also kein loop, sondern hin und zurück. Wir kommen total erschöpft beim Parkplatz an. So'n Cola aus der Kühlbox ist da schon was Feines. Wir fahren noch die paar km zum so genannten "Z-Band". Dort muss noch mal 1 km gewandert werden, dann genießen wir einen fantastischen Ausblick in die Schluchten des Murchiston Rivers. Es ist schon kurz vor 6 p.m., die Sonne wird bald untergehen. Deshalb fahren wir nach Kalbarri zurück und kehren - in einen anderen - Caravan Park ein. Entspannung und Abendessen ist angesagt. Die Spagetti schmecken köstlich.
Kalbarri NP, "The Nature's Window"
Kalbarri NP, Wanderung am Murchiston River
Kalbarri NP, Hier ging's runter zum Baden im Murchiston River

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